Rheinbergs Lateinschule (3)

Ein Jahr nach der feierlichen Eröffnung des „Collegium Amplonianum“ in Erfurt am Michaelistag des Jahres 1434 – Amplonius selbst war bei der Zeremonie nicht zugegen – stirbt Amplonius Ratingk de Berka im Klerikerhaus des Stifts St. Aposteln zu Köln. Er wird im Kreuzgang des Stifts beigesetzt (das Grab ist heute nicht mehr auffindbar).

Epitaph aus der Feder des Erfurter „poeta laureatus“ Christophorus Aulaeus, das dieser in seinen „Luctuum libri duo“ aufnahm, einer Sammlung von Trauergedichten, die er 1547 veröffentlicht hat. Quelle: Christophorus Aulaeus, Luctuum libri duo, Mainz 1547, Epitaph zu Amplonius: Luctuum Liber Primus, Google Books S. 37-38

1440, sieben Jahre nach der „Sonderstiftung Lateinschule Rheinberg“, kehrt der erste Rheinberger Magister aus dem Erfurter Kolleg des Amplonius für vier Jahre als Rektor an die Lateinschule zurück. Es ist Henricus Bruyn (Bruno) de Berka, von dem es in der Matrikel des „Collegium Amplonianum“ unter Nr. 13 heißt: „… iste rexit scholas in Berka primo inter Berkenses.“ 1)
Nach vier Jahren in Rheinberg kehrt er nach Erfurt in die „Himmelspforte“ zurück, um seine eigenen Studien zum Abschluss zu bringen.
Ihm folgt 1444 (bis 1448) Gottfriedus Walack de Bercka. „Rexit post magisterium suum in artibus scholam berkensem 4 annis post Magistrum Henricum Brunonis.“
1452 übernimmt Rudolf Walack den Posten in der Lateinschule (bis 1456). Die Stadtrechnung von 1554 belegt, dass der „Rector scholarium“ – wie von Amplonius durch seine Stiftung ermöglicht! – durch den Magistrat der Stadt Rheinberg besoldet wird.
Von 1456 bis 1460 ist Johann Hoensheim Rektor der „schola Berkensis“, und von 1460 bis 1464 kommt Rudolf Walack zum 2. Male als Rektor an die Lateinschule.
1466-1470 übernimmt Mathias Dulling aus Berka die Schulleitung. Er promoviert 1466 zum Magister und kommt unmittelbar danach nach Rheinberg.
Der Tag des Amtantritts und des Verlassens des Amtes des Schulrektors ist jeweils der Bartholomäustag (23. August).

 

 

1)     Vgl. für Henricus Bruyn und die 5 weiteren Rektoren aus der „Himmelspforte“ Wittrup, Schulgeschichte der Stadt Rheinberg, S. 58