April 1412

Am 7. April 1412 überläßt die Stadt Erfurt Amplonius de Berka das Haus „Zur Himmelspforte“ in der Michaelisstraße mit Hof und allen Nebengebäuden kostenlos für seine geplante Stiftung. Gleichzeitig verspricht die Stadt, das Haus für ewige Zeiten von allen Lasten und Abgaben zu befreien.

Amplonius stellt seinerseits ein Grundkapital von 2400 Goldgulden zur Verfügung. Weiterhin verspricht er, seine umfangreiche Büchersammlung in die Stiftung einzubringen. Am darauffolgenden 1. Mai unterzeichnet Amplonius die Stiftungsurkunde zur Gründung seines Kollegs „Zur Himmelspforte“ in Erfurt. Die Stiftung wird es jeweils 9 Schülern der Rheinberger Lateinschule ermöglichen, an der Universität Erfurt kostenlos zu studieren, im Haus der Stiftung, in der „Himmelspforte“ (Porta Coeli), unentgeltlich zu wohnen und in der berühmten Bibliothek des Stifters zu lernen und zu arbeiten. Durch seine großzügige Stiftung stärkt Amplonius die Rheinberger Lateinschule dauerhaft und fördert auf nachhaltige Weise die Bildungslandschaft seiner Heimatstadt.

Dr. Aloys Wittrup benennt in seiner „Schulgeschichte der Stadt Rheinberg“, S. 16, die ersten Kollegiaten aus Rheinberg: „Henricus Brunonis, Gotfridus Clüppel, Bruno Kamerhuys, Gerhardus Michelink, Gotfridus Walack, Johannes Pillegrim (gest. 1439), Joh. Pilgrim, Johannes Helmici …“

Skizze aus Georg Oergel, Das Collegium zur Himmelspforte während des Mittelalters, Erfurt ca. 1899