Der Arzt Amplonius de Berka und die Pest

Jedes Zeitalter hat seine Seuche. Was aktuell das Coronavirus SARS-CoV-2 für den heutigen Menschen ist, war für das Mittelalter die Pestilenz (lat.: pestilentia). Natürlich hat sich auch Amplonius als Arzt mit der Seuche beschäftigt und es gibt Zeugnisse von ihm, wie damit umgegangen werden sollte.

Zunächst einmal hat er Literatur zur Pest gesammelt und studiert. In der Bibliotheca Amploniana gibt es nicht nur eine Kopie des Pestgutachtens der medizinischen Fakultät der Universität Paris (CA 4° 194), sondern auch weitere Pestschriften und –traktate von Medizinern der damaligen Epoche.

Von Amplonius selbst gibt es dann im Dezember 1433 Ratschläge für den Umgang mit der Pest in den Statuten seines Collegium Amplonianum. Bei einem Ausbruch der Pest, so fordert er seine Collegiaten auf, sei die „Himmelspforte“ zu verlassen, und zwar „cito, longe et tarde“.

In verschiedenen Bibliotheken existieren Pestschriften eines „hoch gelerte[n] Doctor der arzneij appolonij Maijntz“ bzw. eines „Apollonius de Colonia“. Daß es sich hierbei um unseren Amplonius Ratingk de Berka handelt, ist mehr als wahrscheinlich. Hat Amplonius probate Mittel gegen die Seuche gefunden? …

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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (HAB), Codex Cod. Guelf. 429 Helmst. I II, Blatt 66r (Ausschnitt)


Abbildung oben: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (HAB), Codex Cod. Guelf. 429 Helmst. I II, Blatt 66r (Ausschnitt): „Recepta contra pestilentiam“.