Stipendien 2017/2018

1938 schrieb der in Rheinberg allseits geschätzte Geheime Sanitätsrat Dr. Heinrich Schmitz („Ohmen Hendrek“) im Rhinberksen Dagwieser (S. 29):

„Ek kreg en Stipendium van de Stadt Rhinberk von Untersekunda bös nor et Abitür. De Stadt vergov dat Stipendium, wat sech Amplonianische Steftung nümmde, on dat van enne Spender met Namen Amplonius de Berka stamm’ne, denn in et 15. Johrhondert Professor aen de Universität in Erfurt wor. […] Dat Stipendium wor enne groote Sägen för de Rhinberkse Jonges, denn för et Gymnasium wor et 180,- Mark on för de Studente 360,- Mark in et Johr, wat dumols en wesentleche Onderstützong för ons wor. In de Weltkrieg es dat Kapital verlore gegohn. Völ Söhn van de Stadt Rhinberk wörn’ne dör dat Stipendium guje Soldaete, Rechter, Baumeisters, Pastörs, Doktors on Kooplüj. Hoffentlich kömmt dat Stipendium, wenn ok in kleine Aenfänge wer op. –“

Nun, die Stiftung ist wieder entstanden und vergibt seit anno 2014 Stipendien an „Söhn van de Stadt Rhinberk“, an Absolventen des Amplonius-Gymnasiums. Das Stipendium beträgt 100 Euro im Monat, wird für ein Jahr gewährt und muss nicht zurückgezahlt werden.

Lehrer und Schüler; aus: „Liber Problematum Aristotelis secundum speciem compilacionis“ (um 1290 an unbekanntem Entstehungsort geschriebenes Manuskript in der Bibliotheca Amploniana – UB Erfurt, Dep. Erf. CA. 2° 263)

Der erste Stipendiat der Stiftung Amplonius NOVUS war ein Schüler des Abiturjahrganges 2014, der an der RWTH Aachen ein Studium des Studienganges Elektrotechnik, Informationstechnik und Technische Informatik begonnen hat.

Seit 2016/2017 wird ein zweiter Amplonianer gefördert (Abi-Jahrgang 2015), der in Köln Humanmedizin studiert (in Köln hatte Amplonius ab Ostern 1391 studiert, hier hatte er 1399 eine Lehrtätigkeit an der medizinischen Fakultät aufgenommen und war zweimal hintereinander Rektor der Universität).

Jetzt, im September 2017, hatte der Vorstand von Amplonius NOVUS die Aufgabe, über die Anträge der beiden Stipendiaten auf Fortsetzung der monatlichen Unterstützung zu entscheiden. Da beide in ihrem Studium sehr gute Fortschritte machen, beschlossen die Vorstandsmitglieder einstimmig, beide Amplonianer für ein weiteres Jahr mit einem Stipendium zu unterstützen.

Sicherlich stellen 100 Euro im Monat keine „wesentleche Onderstützong“ für „de Rhinberkse Jonges“ dar (s.o. Rhinberksen Dagwieser), wohl aber eine kleine Hilfe zur Sicherung des Unterhalts und zur Förderung des Studiums.

Es wäre „enne groote Sägen“ für die neue amplonianische Stiftung, wenn sich weitere Rheinberger den bisherigen Stiftern anschließen und ebenfalls – auch im Sinne von Ohmen Hendrek – Stifter bei Amplonius NOVUS werden würden. Egal, ob „in kleine Aenfänge“ oder mit größeren Beträgen … Hauptsache dat Stipendium kömmt döchtig op!!