Initiale C aus der Matrikel der Universität Erfurt. Im Hintergrund ist die Festung Rheinberg abgebildet. – Für Berka, seine Heimatstadt, sorgt Amplonius 1433 in besonderem Maße. In einer „Sonderstiftung Lateinschule Rheinberg“ schenkt er der Stadt Rheinberg 300 Goldgulden mit der Maßgabe, die Lateinschule davon zu unterhalten und einen Rektor zu besolden, der den möglichen Kandidaten der Stiftung das erforderliche Rüstzeug für das Studium in Erfurt vermitteln soll. D.h. mit heutigen Begriffen gesprochen: die Schüler der Lateinschule sollen durch den qualifizierten und zielführenden Unterricht an ihrer Bildungsanstalt die Hochschulreife erlangen und fit gemacht werden für den Einstieg in die akademische Welt. Bürgermeister, Rat und Stadt schwören am 20. April 1433 feierlich, dem „Ersame Her Amplonius Ratinck van Berke in den vryen kunsten Meister ind der kunsten van arztedyen Doctoir onse medeburger“, sich „allewege tot ewigen tyden eynen schoelmeyster halden onse kinder to leeren in kunsten ind seden, willich schoelmeister sal syn eyn meister in den vryen kunsten, ein waill geleert meister und erber van leven van der hogen scholen van Erfforde ind van den Collegio vorschreven.“
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Februar 2024
Aus dem Bücherschatz des Amplonius: „Viaticum peregrinantis, Lanfrancus Mediolanensis, Chirurgia maior und Chirurgia minor etc.“ (UB Erfurt, Dep. Erf., CA 4° 174). Initiale S und Lesepult nebst Stuhl mit der Umschrift „Amplonius de Berka“. – Um 1365 wird Amplonius in Rheinberg geboren. Die Familie lebt im „Haus zu den drei Fischen“ in der heutigen Underbergstraße, damals Marktstraße. Der Doktor der Medizin, Rektor der Universitäten Erfurt (1394/95) und Köln (1399), Leibarzt mehrerer Erzbischöfe, Chorbischof von St. Aposteln zu Köln und gelehrter Büchersammler wird für seine Vaterstadt wichtig durch seine großzügige Stiftung, die er am 1. Mai 1412 beurkundet: jeweils 9 Schüler der Rheinberger Lateinschule können durch die Stiftung des Amplonius in der „Himmelspforte“ in Erfurt unentgeltlich wohnen, an der Universität kostenlos studieren und – besonders wichtig! – die umfangreiche Bibliothek des Stifters nutzen.