Die Abbildung auf dem Kalender-Blatt für Dezember zeigt die Figur „Religio“ aus dem Relief am Hauptportal des Amplonius-Gymnasiums („Scientia-Virtus-Religio-Amicitia“), Künstler: Leo Feltes, Rheinberg.

Die Abbildung auf dem Kalender-Blatt für Dezember zeigt die Figur „Religio“ aus dem Relief am Hauptportal des Amplonius-Gymnasiums („Scientia-Virtus-Religio-Amicitia“), Künstler: Leo Feltes, Rheinberg.
Das November-Photo zeigt das Lehrerkollegium 1978 mit OStD Kessler (vordere Reihe in der Mitte) und seinem Stellvertreter, StD Knop (vordere Reihe links).
1972 tritt OStD Kessler seinen Dienst am Amplonius-Gymnasium an. Er ist der erste Protestant auf diesem Posten. Der Rheinberger Rat wählt Kessler mit klarer Mehrheit (14 Stimmen für Kessler, 9 Stimmen gegen ihn, eine Enthaltung). Dennoch ist seine Wahl nicht unumstritten, da sich sein Vorgänger und kirchliche Kreise auf Bestimmungen des Statuts der städtischen Rektoratschule Rheinberg von Dezember 1911 berufen. Während der bisherige Schulleiter von einer „Verletzung des Rechts“ durch die Besetzung des Schulleiterstelle mit dem Protestanten Kessler spricht, weist die Stadt Rheinberg die Vorwürfe mit dem Hinweis auf Grundgesetz und Landesverfassung zurück.
1978 hat das Amplonius-Gymnasium fast 1.100 Schülerinnen und Schüler. Die Schule feiert im September 1978 ihr 75-jähriges Jubiläum.
Im Juli 1980 ist das Amplonius-Gymnasium mit 1.204 Schülern das größte „Einzelgymnasium am Niederrhein“ (so die NRZ vom 10.07.1980). Im Vergleich dazu kommt das Xantener Stiftsgymnasium mit 1060 Schülerinnen und Schülern erstmals über die 1000er Grenze. Es herrscht Mangel an den Lehrkräften für Musik und Kunst. Aber die Schule kann einen Anbau an der Aloys-Wittrup-Straße beziehen.
1961 wird der 3. Bauabschnitt realisiert: Turnhalle mit Lehrschwimm-becken (heute „Kult-Pool“). Am 30.09.1970 wird das Konvikt geschlossen und die Pallottiner-Patres verlassen nach 40 Jahren Rheinberg. 1972 geht OStD Lammerskötter in den Ruhestand; sein Nachfolger wird OStD Kessler.
Kulturelle Veranstaltungen wurden schon immer gern am Amplonius-Gymnasium bzw. den Vorläuferschulen veranstaltet. Hiervon zeugt auch das Photo auf dem Kalenderblatt für September: 1953 wird der Gründung der Vorläuferschule des Amplonius-Progymnasiums gedacht: die Rektoratschule Rheinberg öffnete am 1. Oktober 1903 ihre Pforten. Dieses 50-jährige Schuljubiläum wird im Oktober 1953 mit einem Festakt gefeiert. In den Berka-Lichtspielen wird von der Spielschar des Progymnasiums „Der junge Parzival“ aufgeführt, und Dr. Wilhelm Marx, Leiter des Adolfinums in Moers, sendet die Grüße der „schola Meursensis, olim praefecta, semper coniuncta“.
Die Schule wächst weiter und 1956 muß das Gebäude um einen 2. Bauabschnitt erweitert werden. Die Schülerzahl im Schuljahr 1956/57 beträgt 354.
Mit einem antiquarischen Exemplar von „Der Schatz des Amplonius“, einem üppig bebilderten Buch über die berühmte mittelalterliche Bücher- und Handschriftensammlung des Amplonius de Berka, verabschiedet sich die Studienstiftung Amplonius Novus von ihrem zweiten Stipendiaten. Der junge Rheinberger, der in Köln Medizin studiert hat wie einst über 630 Jahre vor ihm Amplonius, wird jetzt ins Berufsleben wechseln und fortan die an der Universität erworbenen Kenntnisse in der Praxis anwenden. Die Stiftung Amplonius Novus ist stolz darauf, ihn in seinem Studium von 2016 bis heute ein wenig begleitet zu haben!
Die Unterstützungsarbeit der Stiftung ist aber damit nicht zu Ende, – im Gegenteil! Der Stiftungsvorstand, der am Montag, 22.08.2022, zu seiner jährlichen Beschlussfassung zusammengekommen ist, hat weiter Stipendien gebilligt: mit je 100 Euro monatlich werden zwei Absolventinnen des Amplonius-Gymnasiums aus dem Abiturjahrgang 2019 gefördert. Es handelt sich um die Fortsetzung von Stipendien, die bereits seit 2020 laufen. Die eine junge Dame folgt ebenfalls Amplonius in der Wahl ihres Studienfaches und studiert Human-Medizin, die andere junge Dame bereitet sich gründlich auf den schönen Beruf der Lehrerin vor.
Amplonius hatte bereits 1412 erkannt, wie wichtig es ist, in gute Bildung zu investieren und junge Menschen zu fördern. Dies gilt heute mehr denn je, sind doch Investitionen in die Bildung Investitionen in die Zukunft! Bildung ist die einzige Ressource, über die Deutschland (noch) verfügt …
Bis heute hat die Studienstiftung Amplonius Novus 18.000 Euro investiert, um jungen Amplonianerinnen und Amplonianern mit einem Stipendium den Weg in die Zukunft ein Stück zu ebnen. Hinzu kommen 3.800 Euro für ein Büchergeld, mit dem hervorragende Abiturergebnisse geehrt werden und die für den Start ins Studium eingesetzt werden sollen.
Die Studienstiftung Amplonius Novus kann ihre Zukunftsarbeit nur mit Hilfe von Spenden verwirklichen. Deshalb unsere Bitte: UNTERSTÜTZEN SIE UNS! Unser Konto-Verbindung (IBAN) bei der Sparkasse am Niederrhein lautet: DE40 3545 0000 1101 0368 44.
Amplonius Novus wird in diesem Jahr wieder bei der Veranstaltung „Advent am Amplonius“ am 25. November im Amplonius-Gymnasium präsent sein, die „Bibliotheca Amploniana“ vorstellen und – natürlich! – um Unterstützung bitten. Wer bis dahin nicht warten kann, dem bietet das DFG-Projekt mit dem sperrigen Titel „Digitalisierung und Tiefenerschließung von Handschriften der Bibliotheca Amploniana in der Universitätsbibliothek Erfurt“ einen interessanten Einblick in die Büchersammlung des großen Sohnes der Stadt Rheinberg (Internet-Adresse: https://www.uni-erfurt.de/fileadmin/einrichtung/bibliothek/Bestand_Sammlungen/PDF_Dokumente/umfang_digitalisierung.pdf).
Und der „Schatz des Amplonius“ ist evtl. in einigen Antiquariaten noch erhältlich: Kathrin Paasch (Hrsg.), Der Schatz des Amplonius – Die große Bibliothek des Mittelalters in Erfurt, Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt und des Angermuseums Erfurt vom 2. September bis 4. November 2001, Erfurt 2001
Seit 1412 wird in Rheinberg im Namen des Amplonius de Berka Studienförderung betrieben. Der Mediziner und Theologe hatte auf seine Kosten an der Universität Erfurt ein Studienkolleg eingerichtet, an dem neun Absolventen der Rheinberger Lateinschule kostenlos leben und lernen konnten.
Seit 2012/13 existiert die Stiftung des Amplonius wieder in neuer Form! Zahlreiche Rheinberger/innen haben sich nach dem 600-jährigen Stiftungsjubiläum zusammengetan und Gelder zur Gründung einer neuen amplonianischen Stiftung gespendet. Die neue Studienstiftung Amplonius NOVUS hat zum Ziel, begabte und talentierte Absolventen des Amplonius-Gymnasiums bei der Aufnahme bzw. Durchführung ihres Studiums zu fördern. Aus diesem Grunde konzentriert sich Amplonius NOVUS auf zwei unterschiedliche Fördermaßnahmen:
Förderungsvoraussetzungen für das Studienstipendium:
Stipendiendauer und Stipendienleistungen:
Die Förderung erfolgt grundsätzlich zunächst für ein Jahr und kann – bei Nachweis entsprechender Leistungen – um jeweils ein weiteres Jahr bis zum Abschluss (Master) verlängert werden. Die Höhe des Stipendiums beträgt zur Zeit monatlich 100 Euro. Da es sich bei unserem Stipendium um eine leistungsbezogene Zahlung handelt, erfolgt keine Anrechnung auf das BAföG.
Bewerbungs- und Auswahlverfahren:
Die Bewerbung für ein Stipendium bei Amplonius NOVUS ist einfach und unbürokratisch. Im Einzelnen gilt:
Rheinberg, im September 2019
gez. Heinz Pannenbecker (Stiftungsvorsitzender)
In wenigen Tagen beginnt das Schuljahr 2022/23 und wieder werden über einhundert neue Schülerinnen und Schüler die Gebäude des Amplonius-Gymnasiums betreten.
Der älteste Teil des Gebäudekomplexes stammt aus dem Jahr 1951: der Haupteingang der Schule mit seinen Reliefs (Scientia, Amicitia, Virtus und Religio) sowie des Gebäudetrakt links davon (vom Schulhof aus gesehen). Am 5. April 1951 wird der Schulneubau feierlich eingeweiht. Das neue Gebäude direkt neben dem Konvikt St. Josef umfaßt 10 Klassenräume sowie ein Lehrer- und ein Schulleiterzimmer. Die Baukosten belaufen sich auf 353.000 DM, davon 28.000 DM für die Einrichtung.
Am 20. September 1951 entscheidet die Kultusministerin der Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Christine Teusch, mit Erlaß II E 3 – 15/6 – Nr. 8833/51, „daß das städt. Progymnasium in Rheinberg den Namen ‚Amplonius-Progymnasium‘ führt.“
1950 hat das Amplonius-Progymnasium 351 Schüler: 236 Jungen und 115 Mädchen. Die Schule hat keine eigenen Räume, sondern sie benutzt 7 Räume im Konvikt St. Josef und 6 weitere Räume in der Kath. Volksschule.
Ostern 1950 herrscht pure Raumnot. Um dieser Situation Herr zu werden, werden die zwei Klassen UIII zu einer Obertertia (OIII) mit 46 Schülern zusammengefaßt. Für die neue Sexta wurden zwei Klassenverbände eingerichtet, einer mit 42 Jungen, der andere mit 19 Mädchen und 19 Jungen.
Am 22. Juli 1950 erfolgt der erste Spatenstich für den Neubau des Progymnasiums auf dem Grundstück am Pallottinerheim, Lützenhofstraße. Finanzielle Zuschüsse seitens des Landes gibt es nicht.
Am 12. August 1950 erfolgt die feierliche Grundsteinlegung für den Schulneubau (1. Bauabschnitt). Am 5. April 1951 kann der Schulneubau feierlich eingeweiht werden. Es wird nicht bei diesem Neubau bleiben …
John F. Kennedy wird der Satz zugesprochen: „There is only one thing in the long run more expensive than education: no education.“ – „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“
Fehlende Bildung muß eine Gesellschaft teuer bezahlen, bedeutet dies doch – neben den negativen Einflüssen auf die Lebensverhältnisse der betroffenen jungen Heranwachsenden – erhebliche nachteilige Auswirkungen auf das Wachstum und das Entwicklungspotential des gesamten Staates …
In Zeiten von Krieg, Pandemie, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Unsicherheit ist Bildung heute wichtiger als je zuvor, denn es bedarf kluger Köpfe, um die gehäuften Probleme zu lösen und alle Bereiche der Gesellschaft wieder voanzubringen. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, allen jungen Menschen gute und faire Bildungschancen zu ermöglichen und sie nach Kräften umfänglich zu fördern.
Mit seinen bescheidenen Mitteln möchte Amplonius NOVUS, die Studienstiftung des Amplonius-Gymnasiums, dazu beitragen, Bildungsmöglichkeiten zu verwirklichen. Aus diesem Grunde fördert die Stiftung Absolventinnen und Absolventen des Rheinberger Gymnasium zum Beispiel durch ein Büchergeld, mit dem der oftmals teure Einstieg in ein Studium erleichtert werden soll.
Im Abiturjahrgang 2022 gibt es über 40 Schülerinnen und Schüler, die einen Einser-Schnitt vorweisen können, und vier junge Leute (zwei Abiturientinnen und zwei Abiturienten) beenden ihre Schulzeit mit der Traumnote 1,0. Sie werden von Amplonius NOVUS mit einem Büchergeld von je 100 Euro im Rahmen der Übergabe der Abiturzeugnisse am kommenden Freitag besonders ausgezeichnet und geehrt.
Seit dem ersten Büchergeld beim Abitur 2013 hat die Stiftung Amplonius NOVUS nun insgesamt 45 Amplonianerinnen und Amplonianer für ihre exzellenten Schulleistungen gewürdigt und insgesamt 3.800,- Euro für Bildungsaufgaben aus Spenden zur Verfügung gestellt.
Amplonius NOVUS unterstützt Amplonianerinnen und Amplonianer nicht nur bei ihrem Eintritt in eine Hochschule durch ein Büchergeld zur Beschaffung von Literatur zum Studium, sondern auch im Verlauf ihres Studiums durch ein Stipendium. Momentan werden drei Studierende durch eine monatliche Beihilfe unterstützt und gefördert.
Für ein Stipendium von Amplonius NOVUS kann man sich jetzt wieder erneut bewerben. Der Förderzeitraum beträgt ein Jahr (beginnend mit dem Monat Oktober) und kann bei Vorliegen der Voraussetzungen verlängert werden. Alle notwendigen Informationen dazu findet man hier auf der Stiftungs-Homepage.
Abschließend zwei Äußerungen von Büchergeld-Empfängern: „Vielen Dank für die Glückwünsche zum Abitur und für die Möglichkeit dieses Büchergeld in Anspruch nehmen zu können. Es wird zum Studienbeginn eine gute Unterstützung sein.“ Oder die Meinung einer Amplonianerin: „Ich habe mich über die Anerkennung für meinen Abschluss durch die Stiftung Amplonius Novus sehr gefreut und möchte mich daher von ganzem Herzen bei Ihnen bedanken. Die acht Jahre, die ich am Amplonius-Gymnasium verbracht habe, waren für mich eine sehr schöne und für meinen weiteren Lebensweg prägende Zeit, an die ich mich immer gerne zurückerinnern werde.“
Abiturzeit am Amplonius-Gymnasium …
Unter dem Geschäftszeichen II E 3.37-18 Nr. 1818/57 teilt der Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Paul Luchtenberg, am 28. März 1957 der Stadt Rheinberg mit, daß „das städtische Amplonius-Progymnasium in Rheinberg zu einem altsprachlichen Gymnasium für Jungen und Mädchen mit neusprachlichem Zweig (Vollanstalt) ausgebaut wird …“
1960 wird am Amplonius-Gymnasium mit 19 Abiturientinnen und Abiturienten erstmalige eine Abiturprüfung durchgeführt. Bei den zwei Prüfungen anno 1966 (wegen des Kurzschuljahres eine im Frühjahr und eine im Herbst) sind es schon insgesamt 51 Abiturientinnen und Abiturienten. Später sind Abiturjahrgänge mit über 100 Schülerinnen und Schülern fast die Regel.