Juli 2023

Initiale P am Anfang des 2. Teils des theologischen Traktats „Summa de virtutibus et viciis“ von Wilhelm von Auvergne. Wilhelm (lat. Guillelmus Alverniensis, franz. Guillaume d’Auvergne) war seit 1228 Bischof von Paris (Episcopus Parisiensis). Er starb 1249 in Paris.

Das in der „Amploniana“ vorhandene Manuskript (UB Erfurt, Dep. Erf. CA. 2° 141) wurde um 1410 geschrieben. Der Text beginnt folgendermaßen: „Post hec aggrediemur cum dei auxilio partis huius sume de de virtutibus partem secundam …“.

In den „Digitalen Sammlungen“ der Technischen Universität Darmstadt finden wir eine 1496 in Nürnberg hergestellte Kopie der Werke des Guillermus Alvernus. Die uns interessierende Textstelle beginnt mit leichten Unterschieden wie folgt: „Post hec autem aggredimur cum dei auxilio partis huius prime de virtutibus et moribus partem secundam, in qua non est nobis necessarium per vias probationum incedere …“.

Die Schrift „Summa de virtutibus et viciis“ von Wilhelm von Auvergne gehört zu den theologischen Schriften in der „Amploniana“. Der Theologe Wilhelm von Auvergne ist einer der ersten Rezipienten des Gesamtwerkes von Aristoteles; er versucht eine Verbindung seiner theologischen Anschauung mit der aristotelischen Wissenschaftlichkeit. Für ihn war Aristoteles der Führer für „alles unter der Mondsphäre“.

Amplonius hat Aristoteles ebenfalls sehr geschätzt und – wie viele andere – in ihm die Autorität des Geisteslebens seiner Zeit gesehen. Die Werke des griechischen Universalgelehrten nehmen in der „Amploniana“ – zum Teil in sehr aufwendigen Ausfertigungen – einen großen Raum ein, ebenso wie die sog. „pseudo-aristotelischen“ Schriften (z.B. UB Erfurt, Dep. Erf. CA. 2° 263) und die in Latein abgefaßten Kommentare von Averroes zu Aristoteles. Amplonius besitzt mehr als 650 Einzelschriften von oder über Aristoteles.