CA 2° 319 aus dem frühen 14 Jahrhundert und italienischer Herkunft. Thomas von Aquin: Questiones de veritate. Schum, aaO, S. 221: „Initialen der Hauptabschnitte in bunten Farben auf Goldgrund mit großen um den ganzen Text herumreichenden Arabesken, phantastisch gestaltete Vögel zumeist u. einmal gut getroffene Scenen einer Hasenjagd enthaltend; im Inneren des 1. Initials ist eine Vorlesung eines Dominicaners vor Ordensbrüdern dargestellt.“
Thomas von Aquin (1225-1274) war ein italienischer Dominikaner und einer der bedeutendsten Kirchenlehrer der römisch-katholischen Kirche. Er ist einer der einflußreichsten Philosophen, und seiner Wirkungsgeschichte in der Philosophie des Mittelalters nach zu urteilen gehört er zu den großen Denkern seiner Zeit, dessen Werk noch heute auf praktisch allen Feldern philosophischer Problemstellungen Anregungen zu geben vermag.
In seinen „Questiones disputatae“, seinem in philosophischer Hinsicht bedeutendsten Werk, geht es Thomas von Aquin um die möglichst umfassende Disputation von Sachfragen nach der Maßgabe der intellektuellen Vernunft vor dem Hintergrund überlieferter Auffassungen. Abgehandelt werden die großen Themen der Metaphysik und Erkenntnislehre, die den Menschen bewegen: Was ist Wahrheit, was Vermögen und (göttliche) Macht, was Tugend, und was ist die Seele?
Amplonius schätzte die Schriften von Thomas von Aquin sehr; folgerichtig schrieb er seinen Theologie-Studenten ihr Studium vor. Er besaß alle wichtigen Schriften des Thomas in jeweils mehreren Exemplaren, von den Kommentaren zu Sentenzen des Petrus Lombardus bis hin zur „Summa contra Gentiles“ (CA 2° 96), von den Bibelkommentaren bis zu den Kommentaren zu Texten von Aristoteles.