Am 1. Mai 1412 schenkt Magister Amplonius Ratingk de Berka vor dem Notar Hartung Pletzichen von Roden-berg in den Räumen des Stifts St. Aposteln zu Köln dem von ihm gestifteten „Kollegium zur Himmelspforte“ an der Universität Erfurt seine umfangreiche Bibliothek.
Auszug aus der Stiftungsurkunde (in deutscher Übersetzung): „Im Namen des Herrn Amen. Im Jahre 1412 nach Geburt des Herrn, während der 5. Indiktion, im 2. Jahre des Pontifikats unseres heiligsten Vaters und Herrn in Christus, des Herrn Johannes XXIII., durch göttliche Vorsehung Papst, am 1. Tag des Monats Mai, etwa zur Stunde der Vesper, hat der ehrwürdige Herr Magister Amplonius aus Rheinberg, Arzt und Chorleiter der Kirche der Hl. Apostel zu Köln, in Gegenwart von mir, des unterschreibenden öffentlichen Notars, und der unten genannten Zeugen, die dazu gerufen und hergebeten worden sind, folgendes versichert: […] hat deshalb derselbe ehrwürdige Magister Amplonius nach der ihm bestmöglichen und ordentlichsten Verfahrensweise, in voller Gesundheit des Leibes und der Seele, aus sicherem Wissen, mit Überlegung, freiwillig und aus eigenem Antrieb in einem Schenkungsakt unter Lebenden, der unwiderruflich in dem Willen zu schenken vollzogen worden ist, dem in Erfurt bei dem Hl. Michael gelegenen Kolleg, das mit gewöhnlichem Namen Himmelspforte heißt und Kolleg des Magisters Amplonius, des Arztes, genannt wird, in einem sogenannten einfachen und unwiderruflichen Schenkungsakt unter Lebenden alle Bücher jedweder Fakultät, die der vorgenannte Magister Amplonius jetzt insgesamt oder getrennt wirklich hat und als Besitz heute besitzt oder auch besitzen wird oder in Zukunft bekommen und erlangen wird, übergeben, geschenkt und gegeben […] zum ewigen Nutzen der Scholaren und sonstigen Personen, die in ihm studieren sollen, […] damit bei ihnen das Studium, die Tugend, die Wissenschaft und das Recht wachse, und nicht zuletzt, damit sie sie zu ihrem größten Nutzen und Vorteil immer besitzen sollen. […]“