Der Eid der Rheinberger vom 20. April 1433

„Wy Burgermeistere Schepen Rade ind die gantze gemeynde der Stat Berke doen kond allen luden ind bekennen ouermitz desen apenen brieue vor ons ind onse Nakomelinge: So as die Ersame Her Amplonius Ratinck van Berke in den vryen kunsten Meister ind der kunsten van artzedyen Doctoir onse medeburger wille heuet, eyn Collegium to maken van der goitz gnaden tot Erfforde in der hogen schvlen ind ons ind der Stat Berke darynne to geuen tot ewigen tyden vor onser Burger kindere etzliche stede ind prouende mit namen Negen ind vp dat onser Burger kindere to den Collegium ind tod allen andern lerongen bequeme ind na oren Jairen waill geleert und tuchtich van seden werden; Also syn wy Burgermeistere Schepene ende Rade der Stat Berke vorschreven eyns worden mit den vorschreven meyster Amplonio ind hebben angesien mit vorwailbedachtem rade den guten wille gunste and liefde, die meister Amplonius vorschreven tod ons ind der stat Berke heuet, ind hebben van ome entfangen ind genomen drie hondert rynscher gulden der vier kurfürsten by den Ryn guet uan golde und swair van gewichte: die wy oick in vrber ind nutte der stat Berke gekiert hebben, dairvan wy den vorschreven meister Amplonium mit desen brieue quyten in der maten als hyrna geschrieuen steit. To den yrsten soelen wy allewege tot ewigen tyden eynen schoelmeyster halden onse kinder to leeren in kunsten ind seden, willich schoelmeister sal syn eyn meister in den vryen kunsten, ein waill geleert meister und erber van leven van der hoger scholen van Erfforde ind van den Collegio vorschreven. Deme schoelmeister soelen wy alle jair geuen tod ewigen tyden Achtyen gulden in guden Rynschen golde als vorschreben is; als Negen gulden bynnen den neesten vertyen dagen na paeschen ind die ander Negen gulden bynnen den neesten vertyen dagen na sente michaele. Ind wy soelen den schoelmeister tertyt vti ind vredelich laten vor syn wonynge onse schole mit alle oerre tobehoringe, utgescheden die Raitkamer mit oerre schedingen. Ind die Schoelmeister tertyt sal die schoele regiren na deme, as dat beschriuende wirt Meister Amplonius vorschreven ind die schoelmeister vorschreuen en saI geyn rewys Schriuer wesen onser ind der Stat Berke, mer to den Schriueampt soelen wy eynen andern bisonder hebben, up dat die Schoelmeister ongehendert stedes der schoelen moege vorwesen. Ind die schole mit oerre tobehoringe soelen wy as dicke des noet wirt in dake wenden ind redeliken buwe halden, ind die schoelmeister sal alle jair van eynem Schoelre heymsch off vreemde, die nyet stedes broit en biddet, to leren vor syn loen hebben tyen gude witpennynge, inder tyt to Berke ginge ende geue off dair vor oern wert, ind van eynen, die stedes broit biddet, vyff witpenninge asz vorgeschreven steit. Ind tot allen halven jairen soelen wy den schoelmeister helpen dat eme syn loen sonder verdriet ind vor der manynge guetliken werde betailt off utgepant na onsen vermoegen. Ind in den eirsten inganck sal die rike geuen enen witpennynge vorschreven ind die arme eynen halven witpennynge, ind hyr en bauen soelen die schoelre nyet vorder besweirt syn in gelde dat den schoelmeister to nutte komen solde.

Alle dese vorgeschreuene artikele ende punte in der eyn ygelich bisonder gelaven wy Burgermeister Schepene Rade ind die gemeyne Burgere der stat Berke vorschreuen vor ons ind onse Nakomelinge in guden truwen uaste stede ind onverbrekelich to halden, alle argeliste ende geuerde hyrynne utgescheden, ind dis alle tot orkonde ind in getuge der wairheit hebben wy dat meeste sigele onser stat van Berke mit onsen volkomen wist ende consent an desen brieff doen hangen. Datum Anno dni Millesimo Quadringentesimo Tricesimo tertio die vicesima mensis Aprilis.“